Welt ahoi: Travemündes Hybrid-Fähre ist getauft!

Mit der Taufe wird die neue Fähre nun schrittweise in den Regelbetrieb übergehen – erste Fahrten mit Passagieren und Fahrzeugen an Bord sind bereits für die kommenden Tage vorgesehen. Die Hybrid-Fähre verfügt über einen diesel-elektrischen Antrieb und wird rund 50 Prozent der Zeit rein elektrisch fahren. Gegenüber einer Fähre mit herkömmlichem Antrieb werden so rund 160.000 Kilogramm CO2 eingespart. Die Hybrid-Fähre ist die erste ihrer Art in der Geschichte der Priwallfähren.

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Bürgermeister Jan Lindenau hatte zuvor im Rahmen des Festaktes die neue Fähre als wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einem emissionsfreien Fährverkehr zwischen Travemünde und dem Priwall gewürdigt: „Mit der Möglichkeit, künftig auch vollelektrisch zu fahren, sei sie zudem ein weiteres Element, um Lübecks Ziele für den Klimaschutz im wichtigen Bereich der Mobilität zu erreichen“, sagte Lindenau: „Klima, Tourismus, Anlieger – alle profitieren von dem jetzt auch seemännisch gesehen klimafreundlichen Kurs, den die Stadtwerke Lübeck Mobil mit diesem Neubau eingeschlagen haben.“

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Andreas Ortz, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck Mobil, unterstrich in seiner Begrüßung der rund 70 Gäste an Bord die Bedeutung der Fähre als sichtbares Zeichen der Elektrifizierungs-Strategie der Stadtwerke Lübeck Mobil insgesamt: „Jetzt fahren nicht nur E-Busse auf Lübecks Straßen – auch der Einstieg in einen emissionsfreien Schiffsbetrieb ist geschafft. Dies unterstreicht unseren Anspruch, auf allen Feldern Klimaschutz in der Mobilität zu gestalten und voranzutreiben“, sagte Ortz und hob ergänzend hervor:

„Wir gehörten seinerzeit deutschlandweit zu den Pionieren, als es darum ging, Elektrobusse im Linienverkehr einzusetzen. Das gilt jetzt auch für die lange Geschichte des Fährbetriebs über die Trave – die „Welt ahoi!“ ist ein deutliches Zeichen dafür, wie sich Tradition und Innovation verbinden lassen zum Wohle aller.“

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Bernhard Simon, Aufsichtsratsvorsitzender der SWL Mobil, verwies in seiner Rede auf den hohen Stellenwert, den die Priwall-Fähren in dem touristischen Gesamtkonzept für Lübeck und Travemünde und der Entwicklung der Gästezahlen haben: „Wir wollen Travemünde beziehungsweise den Priwall schnell, bequem und zuverlässig erreichbar gestalten – für Gäste genauso wie für hier heimische und arbeitende Menschen. Dieser Aufgabe werden wir mit der neuen „Welt ahoi!“ ein Stück mehr gerecht. Die Infrastruktur muss an das Wachstum angepasst werden. Gäste wünschen sich ein tolles Urlaubserlebnis – von komfortabler Anreise bis pünktliche Abreise. Und das Urlaubserlebnis muss nachhaltig sein.“

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Die „Welt ahoi!“ wurde von der Ostseestaal GmbH und Co. KG und der Tochterfirma Ampereship im Auftrag der Stadtwerke Lübeck Mobil Lübeck gebaut. Der 37 Meter lange und 13,5 Meter breite Neubau kann für die 240 Meter lange Überfahrt über die Trave bis zu 250 Personen sowie 15 Fahrräder und 18 Autos beziehungsweise 12 Autos plus zwei Lastwagen an Bord nehmen.

Genau um 11:34 Uhr zerschellte die traditionelle Flasche Sekt an der an Deck eigens aufgerichteten Taufwand mit dem Namen des Schiffes. Fotos: Karl Erhard Vögele, O-Ton: Harald Denckmann

Genau um 11:34 Uhr zerschellte die traditionelle Flasche Sekt an der an Deck eigens aufgerichteten Taufwand mit dem Namen des Schiffes. Fotos: Karl Erhard Vögele, O-Ton: Harald Denckmann

Text-Nummer: 165873   Autor: SWL/red.   vom 14.05.2024 um 14.27 Uhr

 

Kommentare zu diesem Text:

Ein Travemünder

schrieb am 14.05.2024 um 15.20 Uhr:
Moin, da war wohl niemand aus Lübeck oder Travemündr bereit, diese Fähre zu taufen. Oder garnicht versucht, dort jemanden zu finden. Warum in der Welt denn eine völlig unbekannte Sängerin aus Timmendorf? Man hätte ja auch jemanden aus Süddeutschland oder dem Ruhrpott nehmen können, das hätte genau so gepasst.

Linus Falke

schrieb am 14.05.2024 um 15.25 Uhr:
Wenngleich in Norwegen bereits mittelgroße Fährschiffe mit guter Selbstverständlichkeit 30 Minuten rein batterieelektrisch über den Fjord fahren, kurz (schnell) aufladen und direkt den Rückweg antreten ... so ist dies in Travemünde, noch mit teilweisem Diesel-Einsatz, doch ein schöner Schritt voran!

OV

schrieb am 14.05.2024 um 16.26 Uhr:
Wenn man als "Travemünder" nichts über Natalie Dorra weiß und damit auch offensichtlich nie etwas von "Max and Friends" gehört hat, dann kennt man sich natürlich auch in der Lübecker Kulturszene überhaupt nicht aus und sollte sich mit derartig unqualifizierten Kommenaten besser zurückhalten.

Hans Hansen

schrieb am 15.05.2024 um 09.54 Uhr:
Ich warte mit der Euphorie bis die Fähre auch bei Orkanböen quer achteraus sicher anlegen kann und der Antrieb nicht schon bei der Überfahrt versagt. Denn schon dem Laien fällt hier auf, dass die eckige Konstruktion bei widrigen Bedingungen schwierig zu handlen sein wird. Die alten Fähren sind bedeutend stromlinienförmiger als dieser Kasten und die waren schon sehr schwer anzulegen bei Wind und Welle.

Ich hoffe, dass die Berlin weiterhin in Schuss gehalten wird um bei Bedarf einspringen zu können. Aber wahrscheinlicher ist, dass schon seit Jahren keine Instandhaltung mehr betrieben wird, weil sie schon als abgeschrieben gilt.

H. Fleetenkieker

schrieb am 15.05.2024 um 13.53 Uhr:
Es gibt viele Punkte, in denen sich das Schiff bewähren muss. Abgesehen davon, dass die Fährleute sich nun in die technischen und maritimen Eigenheiten einarbeiten müssen, gibt es eine Reihe von Eigenschaften, die unverständlich sind: zB warum Fußgänger nur eine Seite auf der Fähre benutzen können. Das wird den Einheimischen und Turis schwer zu vermitteln sein. Stress, Ärger und Gemecker aller Art müssen nun die Fährleut ausstehen. Das wäre vermeidbar gewesen. Der Übergang vom Anleger auf die Fähre ist überhöht - wir werden sehen, wann die ersten Fahrzeuge dort schrammen und vor allem, inwieweit Behinderte mit ihren Rollstühlen usw. den Übergang schaffen. Es ist nicht verborgen geblieben, dass es die Sorge gibt, ob die Fahrleistung bei jedem Strom und Wind, den die bisherigen Fähren gut überwinden können, bei der neuen Fähre ausreicht. Es gibt durchaus einen Unterschied zwischen den Dieselmotoren und Elektromotoren was zB das Drehmoment bei den unterschiedlichen Auslastungen betrifft und ob das überhaupt eine Rolle spielt. Man muss es austesten und lernen bis zu welchem Punkt sie einsetzbar ist und wo ihre Grenzen sind.